BGH-Urteil: Rückerstattung für Sportwetten
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat ein bedeutendes Urteil zur Rechtmäßigkeit von Sportwetten in Deutschland gefällt. Viele Anbieter haben über Jahre hinweg Sportwetten ohne die erforderliche deutsche Lizenz angeboten, was diese Angebote illegal macht. Spieler, die bei solchen Anbietern gespielt haben, können nun ihre Verluste zurückfordern. Bereits Anfang des Jahres hatte der BGH angedeutet, dass Sportwetten ohne deutsche Lizenz nichtig sind. Nun wurde diese Ansicht endgültig bestätigt. Das Gericht hat klargestellt, dass betroffene Spieler ihre Verluste bis zu zehn Jahre rückwirkend geltend machen können. In einem aktuellen Fall gegen den Anbieter Tipico (Az.: I ZR 90/23) bekräftigten die Richter ihre frühere Äußerung, die sie bereits Anfang des Jahres in einem sogenannten Hinweisbeschluss veröffentlicht hatten. Damals kam es jedoch nicht zu einem Urteil, da die Revision zurückgenommen wurde.
In der mündlichen Verhandlung gegen Tipico stellte der BGH klar, dass Kunden von Sportwettenanbietern Anspruch auf Rückzahlung ihrer Verluste haben, wenn der Anbieter keine deutsche Lizenz für Sportwetten-Angebote besaß. Diese Aussage ist besonders brisant, da viele Anbieter bereits vor 2020 in großem Umfang Sportwetten in Deutschland anboten und bewarben, ohne die erforderliche Lizenz zu besitzen. Die Geschäfte dieser Zeit sind nun vom BGH für nichtig erklärt worden.
Es ist aber davon auszugehen, dass viele große Anbieter bereits lange vor Erhalt ihrer Lizenzen Sportwetten in Deutschland angeboten und beworben. Für diesen Zeitraum vor Erhalt der Lizenz haben Kunden durch die Entscheidung des BGH nun die Aussicht auf Schadensersatz.
Rückforderungszeitraum und Verjährung
Bisher war unklar, wie lange rückwirkend Ansprüche geltend gemacht werden können. Der BGH hat nun bestätigt, dass deliktische Ansprüche bestehen, was eine zehnjährige Verjährungsfrist bedeutet. Konkret müssen Wettanbieter ihre Kunden für Verluste im Zeitraum zwischen 2014 und dem Zeitpunkt, zu dem sie die Lizenz für Sportwetten in Deutschland erhalten haben, entschädigen. Je nach Anbieter geht es also um einen Zeitraum von sechs bis acht Jahren.
Das Urteil des BGH eröffnet vielen Spielern die Möglichkeit, Verluste aus illegalen Sportwetten zurückzufordern. Betroffene sollten ihre Ansprüche prüfen lassen und gegebenenfalls rechtliche Unterstützung in Anspruch nehmen, um ihre Chancen auf Schadensersatz zu maximieren.
Gerne sind wir Ihnen dabei behilflich und prüfen Ihre Ansprüche!